HSV-Fans schmunzeln noch immer, wenn sie den Namen Pierre-Michel Lasogga hören, der sich nicht nur durch seine Tore, sondern auch durch sein kluges Finanzmanagement hervorgetan hat. Einst ein hochgeschätzter Bundesliga-Stürmer, der als vielversprechendes Ziel galt, wechselte er 2019 zu Al-Arabi in Katar, was seine finanzielle Situation drastisch veränderte.
Obwohl viele Sportler in Deutschland, England oder Spanien spielen, ging Lasogga einen ganz anderen Weg. In drei Jahren verdiente er in Katar Berichten zufolge über zehn Millionen Euro netto, deutlich mehr als sein vorheriges Gehalt bei Hertha oder HSV. Im Gegensatz dazu betrug sein Bruttogehalt bei den Rothosen rund 3,4 Millionen Euro.
Name | Pierre-Michel Lasogga |
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Geburtsdatum | 15. Dezember 1991 |
Geburtsort | Gladbeck, Deutschland |
Nationalität | Deutsch |
Beruf | Fußballspieler (Stürmer) |
Aktueller Verein | FC Schalke 04 II (seit 2023) |
Frühere Stationen | Hertha BSC, HSV, Leeds United, Al-Arabi SC |
Bekannt für | Aufstieg mit Hertha, Relegations-Tor für HSV |
Familie | Freundin Salina, Tochter Milou |
Berater | Kerstin Lasogga (Mutter), Didier Frenay |
Geschätztes Vermögen | Über €12 Millionen |
Authentische Quelle | www.transfermarkt.de |
Diese Entscheidung fiel nicht zufällig. Seine Mutter und Managerin Kerstin Lasogga und der weltberühmte Agent Didier Frenay, der unter anderem Kevin De Bruynes Transfer zu Manchester City arrangierte, gaben ihm die weisen Ratschläge, die dazu führten. Lasogga reiste mit seiner Partnerin Salina und Tochter Milou nach Katar, um sich die Situation vor Ort anzusehen, noch bevor er den Vertrag unterschrieb. Dies deutet auf eine bewusste und wohlüberlegte Karriereentscheidung hin.
Finanzielle Sicherheit war nur ein Faktor. Ein weiterer war der entspanntere Lebensstil abseits des europäischen Medienrummels. Katar war möglicherweise nicht nur finanziell lohnend, sondern auch emotional beruhigend für einen Spieler wie Lasogga, der in Deutschland oft zwischen Genie und Sündenbock schwankte.
Der Wechsel war finanziell äußerst erfolgreich, auch wenn Lasogga in Katar nicht an seine früheren Glanzzeiten anknüpfen konnte. Diese Wahl ist ein Beispiel für einen Trend unter erfahrenen Profis: Viele zieht es an Orte, wo das Spiel entspannter ist, die Bezahlung aber auch nach Jahren im Rampenlicht der europäischen Ligen immer noch unglaublich hoch ist. Ähnliche Wege gingen Prominente wie Xavi, André Ayew und nun Cristiano Ronaldo, der nach Saudi-Arabien wechselte. In der Golfregion zeichnet sich zunehmend ein finanziell explosiver Rückzug ab.
Doch auch nach Katar war Lasogga noch lange nicht ausgestorben. Bevor er 2023 ein symbolträchtiges Comeback bei Schalke 04 II feierte, dem Verein, bei dem alles begann, war er nach Vertragsende ein Jahr lang vereinslos. Seine Rückkehr zu seinen Wurzeln war nicht nur romantisch, sondern auch eine Art persönliche Ehrenrunde, die seine Bodenständigkeit und Verbundenheit mit seinem Heimatland unter Beweis stellte.
Der heute 31-jährige Stürmer laboriert derzeit an einer Muskelverletzung im Oberschenkel. Trainer Jakob Fimpel lobt seine Rolle trotz seiner geringen Spielzeit in der Regionalliga West. Gegenüber Reviersport sagte er: „Natürlich ist es gut, wieder einen Stammspieler zu haben.“ Selbst als Routinier hinterlässt Lasogga einen bleibenden Eindruck, wie diese Aussage beweist.
Spieler wie Max Kruse, die für ihre unkonventionellen Karrierewege bekannt sind, bieten eine interessante Analogie zu seiner Karriere. Beide verfolgen einen unterschiedlichen, aber bewussten Ansatz bei der Berufswahl und weichen stark von den gängigen Normen ab. Solche Persönlichkeiten stellen die Vorstellung in Frage, dass der konventionelle Weg immer der beste ist. Sie zeigen, dass Authentizität sowohl zu persönlichem als auch zu beruflichem Erfolg führen kann.
Lasoggas Reichtum besteht aus mehr als nur seinem Bankkonto. Er zeugt von seiner Fähigkeit, Chancen zu erkennen, kalkulierte Risiken einzugehen und sich selbst treu zu bleiben. Erfolg hängt nicht nur von Champions-League-Teilnahmen ab, sondern auch von langfristigen Zielen und familiärer Stabilität, wie die Tatsache zeigt, dass er Angebote, nach England zu wechseln, zugunsten von Doha ablehnte.
Aufgewachsen in einer Fußballfamilie – seine Mutter war viele Jahre lang seine Sprecherin – lernte Lasogga schon in jungen Jahren, wie man in der Branche Eindruck macht. Als jemand, der plant, Fragen stellt und sich bewusst positioniert, anstatt die lauteste Stimme zu sein. Diese Einstellung hat sich im besten Sinne ausgezahlt.
Auch sein soziales Vorbild ist bemerkenswert. Obwohl viele Fans Transfers in den Nahen Osten skeptisch gegenüberstehen, bietet Lasoggas Geschichte eine differenziertere Perspektive auf die Angelegenheit. Für viele Profis ist die Möglichkeit, familiäre Sicherheit und finanzielle Freiheit zu vereinen, wichtiger als mediale Aufmerksamkeit. Dass immer mehr europäische Spieler Transfers in diese Regionen bevorzugen, verdeutlicht dies besonders.
Langfristig könnte Lasogga dem Sport auch nach seinem Karriereende als Jugendtrainer, Mentor oder Berater erhalten bleiben. Sein Verständnis verschiedener Ligen, Märkte und Lebensrealitäten könnte sich als sehr nützlich erweisen. Bis dahin gilt er jedoch als Fußballer, der kluge Entscheidungen getroffen und ein Vermögen angehäuft hat, obwohl er nie im Rampenlicht stand.